Montag, 13. August 2018

Und weiter geht es...

In Riga angekommen, habe ich mich direkt auf die Suche nach einem Café mit WLAN gemacht um meinen Blog online zu stellen und um danach mir die Innenstadt anzuschauen. Doch eine Reise wäre langweilig, wenn alles immer gut laufen würde. In Warschau hatte ich mir nun schon eine Beule ins Auto gefahren und so verabschiedete sich kurz nach dem Verlassen des Cafés mein Handy nach 3,5 Jahren für immer von mir. Also habe ich den restlichen Tag damit verbracht von einem Handyladen zum Anderen zu rennen und nicht die Altstadt von Riga anzusehen. Deshalb kaufte ich mir am nächsten Tag ein Neues und erkundete die Stadt. Dank der Handysuche kannte ich mich nun auch schon etwas aus. Riga hat eine wirklich tolle, sehenswerte Altstadt, mit vielen tollen Gebäuden und kleinen Parkanlagen.




Das neue Handy macht echt tolle Bilder :)


Das Freiheitsdenkmal von Riga




Die Bremer Stadtmusikanten



Von dort aus ging es dann für 2 Tage nach Sigulda, wo ich die Ruhe nach der menschenüberfüllten Stadt genoss, im Fluss Gauja baden ging und eine 6-stündige Tour durch den Nationalpark machte, entlang der für Sigulda bekannten Höhlen. Ein netter Mann hat mir dann am Abreisetag noch eine Freikarte für die Burg Turaida geschenkt, die ich mir anschaute und 2 Stunden bei tollem Wetter auf dem Burggelände verbrachte. Dort gab es dann nach über 2 Wochen das erste Mal warmes Wasser aus der Leitung – welch Freude! Kurz habe ich überlegt mich dort gleich zu waschen, mich dann aber wegen der vielen Besucher dagegen entschieden, ich will ja nicht obdachlos rüber kommen. :D











Danach habe ich Lettland verlassen und bin nach Estland weiter gefahren, habe dort 2 Nächte auf einem Platz in Pärnu verbracht, mich lange mit einem Tennislehrer aus Deutschland unterhalten, der mir noch einige Tipps für die Weiterreise geben konnte, und bin dann mit der Fähre auf die Insel Muhu und weiter zur Insel Saaremaa gereist. Nach 2 schönen Tagen auf der Insel ging es wieder auf die Fähre nach Hiiumaa und von dort aus dann wieder aufs Festland von Estland. Die Inseln haben mir sehr gut gefallen und ich empfehle jedem hier einmal für ein paar Wochen Urlaub zu machen. Es gibt tolle und einsame Strände, viele Leuchttürme und schöne Landschaften. Sehenswert sind auch die liebevoll gestalteten Bushäuschen,an denen aber wahrscheinlich nur einmal in der Woche jemand steht. Manche haben Gardinen und frische Blumen davor stehen.
Teilweise sind die Straßen nur Schotter. Aber damit habe ich mittlerweile schon sehr oft Bekanntschaft gemacht. Man darf nicht langsam fahren, sonst wird man durchgeschaukelt, sondern mit 70km/h drüber brettern, so merkt man die Unebenheiten gar nicht :D


Nähe Pärnu


Die traumhafte Landschaft auf der Insel Muhu




Sõrve Leuchtturm

Der Ristna Leuchtturm auf der Insel Hiiumaa


Diese Glocke ist ein Denkmal an die 1994 bei einem Schiffsunglück gestorbenen Kinder. Wenn der Wind so stark wie damals ist beginnt sie zu läuten.


Zurück auf dem Festland habe ich mir ein ruhiges Plätzchen Nähe Haapsalu gesucht und die Stadt am nächsten Tag angeschaut. Die Altstadt ist klein aber fein. Es gibt eine Burg und wie überall hier, diese schönen kleinen Holzhäuser in sämtlichen Farben. Nach einer Stärkung in einer Pizzaria und dem 2. Mal Hände-mit-warmen-Wasser-waschen bin ich nach 4h Autofahrt spät Abends am anderen Ende von Estland am Peipsi-See angekommen. In einem Reisebericht hatte ich gelesen, dass entlang des Sees die sogenannten „Zwiebelstraßen“ wären. Und Tatsächlich, aller paar Meter werden dort (in Varnja, Kolkja bis Kallaste) Zwiebeln und Knoblauch aus den Häusern, Autos oder Garagen verkauft. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen und kaufte bei einer alten Muddel auch ein paar frische Zwiebeln. Als ich diese „fragte“-sie konnte nur russisch,ich kein einziges Wort in russisch, ob ich ein Bild von ihr machen dürfte, schien sie nicht zu verstehen was ich meine, setzte sich jedoch,perfekt für mich, direkt vor ihre Zwiebeln. Als ich ihr auf meinem Handy das Bild von ihr zeigte, strahlte sie über beide Ohren. Ich denke sie hatte keine Ahnung was das für ein Gerät in meinen Händen war, geschweige denn was es kann. Unglaublich und schön, dass es noch Orte hier in Europa gibt, die von all unserer Technik noch nicht mitgerissen sind.
Allgemein sind die kleinen Örtchen entlang des Peipsi-Sees sehr ärmlich und zum größten Teil von Russen bewohnt. Wenn man die Chance hat, hier her zu kommen sollte man sich die Zeit dafür nehmen.
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Altstadt von Haapsalu

Entlang der Zwiebelstraße






Von dort aus ging es, über das Schloss in Alatskivi, dann hoch in den Norden zum finnischen Meerbusen in den Lahemaa-Nationalpark östlich von Tallinn.




Von den Ländern im Baltikum ist Estland mein Favorit und definitiv noch einen Besuch wert.
Für Storchliebhaber sind sie baltischen Länder das perfekte Reiseziel. In den letzten Wochen habe ich so viele Störche gesehen wie noch nie zuvor.
Tiama und mir geht es sehr gut. Nun sind wir schon seit über 3 Wochen unterwegs und haben immer noch viel Freude daran zu reisen und tolle neue Plätze zu entdecken. Mittlerweile habe ich schon 2x Wäsche gewaschen und es funktioniert erstaunlicherweise sehr gut.




Wir haben schon viele Leute kennengelernt, darunter auch ein Paar aus Bautzen was wie ich ohne Pläne und Zeitdruck eine Reise durch Europa macht. Dadurch ich mittlerweile fast alle Leute an meinen Stellplätzen anspreche verbringe ich die Abende nur allein, wenn sonst auch keiner außer mir dort ist.
Mein Auto stelle ich immer so, dass ich am nächsten Morgen einen traumhaften Bick vom Bett aus habe – jeden Morgen etwas ganz Besonderes!


Tiama macht das Entdecken auch viel Spaß. Doch so richtig mag sie sich nicht daran gewöhnen,dass wir jeden Tag weiter ziehen. Täglich verbringe ich fast eine halbe Stunde damit sie ins Auto zu bekommen. Sie legt sich dann einfach ein paar Meter vom Auto entfernt hin und „trotzt“.



Nun werde ich mir noch etwas den Nationalpark anschauen und weiter nach Tallinn fahren. Wow, und so schnell sind schon wieder über 3 Wochen rum, die ich mit Tiama und dem Freiträumer unterwegs bin.
Von Tallinn geht es dann mit der Fähre nach Helsinki und ich verlasse das Baltikum und starte nach Skandinavien. Ich bin gespannt, was mich dort alles erwartet.




1 Kommentar:

  1. Hallo Marie, selten solch einen guten Blog gelesen, vor allem deshalb weil wir von Bremen aus die gleiche Reise gemacht haben wie Du. 2017 fuhren wir von Bremen über Karlshagen auf Usedom, dann über Polen nach Litauen und besuchten Riga. Leider haben wir die "Bremer Stadtmusikanten" nicht geshen. Tolle Menschen kennen gelernt, na halt ähnlich wie Du.Eine wunderschöne Reise!

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