Mittwoch, 1. August 2018

Wie alles begann …

Ende Oktober 2017 machte ich meinen vierten Sommerurlaub in diesem Jahr. Es war ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen und die Urlaube machten mich nicht so richtig glücklich. Also beschloss ich kurzer Hand alleine nach Portugal zu fliegen um dort einen Roadtrip von Faro nach Lissabon zu machen. Und schon am zweiten Tag fand ich auf einer einsamen Insel das Gefühl von Glück wieder. Es war ein traumhafter Urlaub, bei dem ich tolle Landschaften sah und die unterschiedlichsten Menschen kennenlernte. So auch zwei Mädels aus Köln die für 5 Monate eine Reise durch Europa machten. Dafür hatten sie sich extra einen Hundefänger gekauft und umgebaut.
Bääähm… und da war er! Mein neuer Plan zum glücklich werden – eine Reise durch Europa.
Direkt nach meiner Rückkehr fing ich an, nach einem passenden Auto für mich zu suchen. Es sollte ein Diesel sein, nicht allzu teuer und hinten eine Liegefläche von mindestens 1,70m haben.
Tata… nach nur wenigen Tagen würde ich fündig und fuhr mit meinem Vater nach Chemnitz um das gute Stück unter die Lupe zu nehmen.


Ein Ford Transit Connect aus dem Baujahr 2004, dunkelblau, ca. 170.000km und genau so lang hinten wie ich es mindestens benötige, 1,70m (ich bin 1,60m – also ausreichend) für 1.900€. Da an dem guten Stück noch einiges zu machen war, konnte ich ihn erst nach 2 Wochen mit dem Anhänger abholen und bezahlte dann 2.400€. Etwas mehr als erwartet, jedoch mit neuem TÜV und startklar für die große Reise. Direkt nach der Ankunft in Plauen wurden die ersten Veränderungen vorgenommen. Er bekam drei Aufkleber auf denen steht, „Ich bin Freiträumer!“. Von Ende November bis Anfang Januar stand er dann unberührt bei meinen Eltern im Garten und wartete darauf endlich ein Nummernschild zu bekommen.

Am 10. Januar war es dann soweit. Das alte Familienauto wurde nach fast 19 Jahren unter einigen Tränen verkauft und der Transit bekam endlich ein Kennzeichen - PL-MS283.
Dank der tollen Aufkleber bekam mein Auto den Namen „Freiträumer“ verpasst.
Im März begann dann der Umbau. Dieser kostete meinen Eltern und mir viel Zeit und Nerven. Aber wir haben es geschafft. Hier noch Mal ein dickes DANKE!!! An die Beiden.










Nach einigen Nachfragen zur Abschiedsfeier ließ ich mich überreden und gab eine Woche vor Abfahrt diese bei meinen Eltern im Garten. Es war schön zu sehen wie viel Mühe sich meine Freunde gemacht hatten um mir etwas tolles mit auf den Weg zu geben.
Besonders stolz bin ich auf meine Idee mit den vielen Sektdosen und -flaschen. Viele Freunde und meine Familie dürften mir dort Orte drauf schreiben an denen ich an sie denken soll. So komme ich an Orte die ich so wohl nie gesehen hätte und darf auch noch trinken. ;)
Am Mittwoch vor meiner Abreise gab es dann noch ein Abschiedsgrillen mit meiner Familie und dann ging es auch schon los.


20. Juli … Aufbruch ins Ungewisse

Nach einem vorerst letzten Frühstück mit meiner Mama startete ich 9.30 Uhr in Weischlitz.
Mein erster Stopp war in Potsdam, wo ich eine Freundin zum Mittagessen traf. Danach ging es nach Polen. Da auf einer der Dosen „Misdroy“ stand war das nun mein erster Halt. Es schien als wäre die Stadt ein großer Ankaufspunk für Touristen. Die Straßen waren voll und direkt am Strand gab es eine Art Rummel mit unendlich vielen Fressständen. Am Strand reihten sich die Menschen, sodass ich nur kurz blieb und dann weiter zu einem versteckten See fuhr um dort die erste Nacht zu verbringen.
.

 

Am nächsten Tag ging es nach Hel, einer Landzunge an der Ostsee. Dort habe ich nach langem Laufen mitten durch den Wald einen wunderschönen einsamen Strand gefunden


Einen weiteren Strand habe ich dann am nächsten Morgen besucht und bin gegen Mittag dann nach Danzig gefahren. Die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt einen schönen Hafen und sehenswerte alte Häuser. Von Danzig aus ging es dann an einen See bei den Masuren. Auf dem Weg habe ich zwei polnische Jungs mitgenommen die per Anhalter unterwegs waren…. Und ja, ich lebe noch ;)






Bis zum nächsten Nachmittag war ich dann am See und bin am Abend in Warschau angekommen.
Gleich nach dem Aufstehen ging es dann zu Fuß los, Warschau zu erkunden. Ich bin kein großer Fan von Städten, deshalb habe ich mir nur den Lazienki Park und den Kulturpalast angeschaut, bin dann zurück zum Auto und habe Polen hinter mir gelassen.
Kleiner Tipp: die „Hunde verboten“ Schilder am Eingang des Parks sind ernst gemeint ;). Nur wenige Meter vor dem Lazienki Palast wurden wir erwischt und rausgeschmissen.




In Litauen haben wir dann einen See gefunden wo wir übernachten konnten. Gemeinsam mit zwei Estländern habe ich dann noch bis spät am Lagerfeuer gesessen.
Am Mittwoch ging es dann weiter Richtung Meer, nach Muizė. Auf einem Parkplatz direkt am Wasser bin ich dann zwei Tage geblieben. Bin baden gegangen, habe gelesen und die Umgebung erkundet.
Und schwubs, ist die erste Woche mit dem Freiträumer auch schon rum. Mir geht es sehr gut und ich genieße das Alleine sein und meine Freiheit. Da ich schon immer Outdoor-Urlaube gemacht habe, ist das Kochen und Aufwaschen im Freien nichts Neues. Nur das mit der Hygiene ist etwas neu für mich. Ich habe mittlerweile jeden Tag meine Haare in sämtlichen Gewässern gewaschen, aber so richtig schön wollen sie einfach nicht werden… naja, mich kennt ja keiner^^ Ein Klo habe ich natürlich auch nicht dabei, aber es gibt ja den Wald und mit viel Glück ist ein „Klo“ am Parkplatz zu finden.
 Auch Tiama hat sich an ihr neues Leben langsam gewöhnt. Nur das oft lange Autofahren ist nicht so ihrs, aber das wird auch noch. Sie ist den ganzen Tag draußen, geht hin und wieder stromern und beschützt mich vor bösen Menschen die zu nah an unser Auto kommen um mit mir zu reden. Sie ist halt ein richtiger Wachhund und der perfekte Begleiter um alleine eine solche Reise zu machen




Von Muizė ging es dann nach Klaipeda und von dort mit der Fähre rüber nach Smiltyne, der Insel in Litauen. Dort habe ich 2 Tage verbracht. Jedoch nur, weil ich 20€ bezahlen müsste um im Nationalpark zu übernachten, sonst gab es keine Schlafplätze. Ansonsten war die Insel für mich eher Zeitverschwendung.


Ich fuhr dann weiter noch etwas ins Landesinnere an einen See und von dort aus dann hoch nach Lettland.



In der Nähe der Hafenstadt Liepaja fand ich dann einen Platz zum Schlafen mitten im Wald. 3 Lettländer die ich traf rieten mir davon ab aber ich habe trotzdem dort übernachtet und mir ist nichts passiert.
Am nächsten Tag ging es vorbei am breitesten Wasserfall Europas in Kuldiga, nach Kolka und weiter zum nächsten Schlafplatz direkt am Stand wo ich noch einen weiteren Tag blieb und verschiedenste Leute traf.







Nun geht es weiter nach Riga, der Hauptstadt von Lettland.

1 Kommentar:

  1. Hallo Marie. Habe endlich deinen Blog gefunden
    Wir kommen am Sonntag nach, werden dich jedoch nicht einholen. Verfolge dich weiter
    Gruß Vince

    AntwortenLöschen