Donnerstag, 21. November 2019

Unsere Zeit in Schweden und über ein Jahr unterwegs


Danke schon Mal im Vorraus für die Zeit - ist wieder etwas viel geworden 🙈😬
Habe mich aber dazu entschieden die letzten Monate gestaffelt zu schreiben um keinen 100-Seiten-Blog daraus zu machen😁

Mein Aufenthalt in der Heimat war schön. Ich habe viele Freunde getroffen und Dank der Hochzeit den Großteil meiner Familie mit einem Mal gesehen. Es waren 4 stressige Tage, in denen ich auch nebenbei noch einiges für meine Weiterreise erledigen musste (ein paar Dinge einkaufen und zum Tierarzt mit allen 4 Hunden). Ja, richtig! Wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat, ich hab die 3 Griechen behalten und weiter mit auf meine Reise genommen. Das lag zwar zum Großteil daran, dass mein Herz sie nicht abgeben konnte, aber auch, dass ich nicht für alle Abnehmer gefunden habe.
Nunja, jetzt sind wir also weiter zu 5. unterwegs! Und glaubt mir, es gab in den letzten Monaten einige Momente, in denen ich sie gerne abgegeben hätte, denn seit unserer Ankunft in Schweden sind die 3 in der Pupertät und hören nur noch wenn sie möchten.
🐕🐕❤🐕🐕



Am ersten Juli ging es gegen Mittag in Weischlitz wieder los, in Richtung Rostock und mit einem kurzen aber schönen Zwischenstopp in Postdam bei meiner lieben Freundin Anne. Wir kennen uns schon… mhhh, Nunja… immer😁 da unsere Mamas Beste Freunde sind.
Wir sehen uns zwar nur selten, haben nicht all zu viel Kontakt aber wissen Beide, dass uns, bis wir alt und schrumpelig sind, nichts auseinander bringen wird. Als ich letztes Jahr gestartet bin war sie mein letzter Kontakt zur Heimat, und so war es dieses Mal wieder. Auch war es irgendwie besonders. Sie war damals die erste, die meinte, sie würde sich freuen meine 3 neuen Begleiter kennenzulernen, sie war die erste die mir Mut gemacht hat und hinter mir stand. Danke, für deine einzigartige Freundschaft seit über 26 Jahren. Ich freue mich auf viele weitere schöne Jahrzehnte mit dir😘

So, also fuhr ich von Potsdam weiter nach Rostock wo ich Nadia wiedertraf, die ich in Kroatien kennengelernt hatte. Gemeinsam ging es mit der Nachtfähre nach Trelleborg, wo wir gegen 7 Uhr ankamen und an einem Stellplatz in der Nähe unseren Schlaf nachholten. Es war ziemlich windig und kalt aber auch sehr schön und wir freuten uns Beide darüber wieder “on the Road” zu sein und nun Schweden zu entdecken. Spontan entschieden wir gleich zwei Nächte zu bleiben, verbrachten viel Zeit in unseren fahrbaren Häusern, machten Strandspaziergänge, besuchten einen naheliegenden Leuchtturm und kamen wieder im Reisealltag an.
Auf nach Schweden


In den folgenden Tagen haben wir uns langsam die Ostküste nach oben geschlichen, haben uns “Ales Stenar"  und den Nationalpark Stenshuvud angesehen. Danach gingen wir erstmal wieder getrennte Wege auf Öland.
Ales Stenar






Sind sie nicht süß🤗

Nach fast 5 Stunden Autofahrt kam ich auf der, für Windmühlen bekannten Insel Öland, südwestlich von Gotland an, fand einen ruhigen Platz für die Nacht und schaute mir am nächsten Tag einige Windmühlen am Straßenrand und den Leuchtturm Långe Jan an.
Dieser steht am südlichsten Punkt der Insel und bietet viel Platz zum spazieren gehen. Da es so weitläufig ist hat man seine Ruhe und trifft eher auf Schafe als auf Menschen.
Am Abend besuchte ich noch die runde Burg Eketorp die ungefähr 300n.Ch. erbaut wurde. Normalerweise muss man dafür wohl Eintritt bezahlen doch es kassierte mich keiner ab - Glück gehabt. Aber wahrscheinlich lag es daran, dass ich so spät war und in der Burg kein Programm mehr lief. Sie soll wohl sehr für Familien geeignet sein, da es einige Stände gab, an denen man sich zum Beispiel am Bodenschießen versuchen konnte. Als ich dort war, war ich fast die Einzige in der Burg, konnte mich ganz in Ruhe umschauen und den Ausblick über die Burgmauern genießen.
Mein Schlafplatz war dann jedoch nur notdürftig an einem Feld neben einer selten befahrenen Straße.
Lefkas Beobachtungsposten






Burg Eketorp



Wieder vorbei an einigen Windmühlen bin ich bis in den Norden von Öland gefahren, habe einen schönen Stellpaltz im Wald neben dem Strand gefunden und dort zufällig Nadia wieder getroffen. Als ich am Abend eine Runde mit den Hunden ging, traf ich auf ein deutsches Pärchen. Wir kamen ins Gespräch und sie fanden meine Reise und die Rettung der Hunde so toll, dass sie mir am nächsten Tag einen großen Beutel mit Leckereien schenkten. Es ist immer wieder ein wahnsinns Gefühl auf solche netten Menschen zu treffen!
Buddeln am Strand🏖



Nach ein paar Stunden Sonnetanken am Meer fuhr ich weiter zum Naturschutzgebiet Trollskogen. Auf dieser Landzunge kann man wunderschön spazieren gehen, trifft auf Kühe und kann eine alte Eiche, die Trolleken, oder das Schiffswrack “Vraket Swiks” bestaunen. Man läuft durch einen recht großen Wald, in dem es viele Wanderwege gibt um so den vielen Besuchern etwas aus dem Weg zu gehen. Neben einem hat man das Meer. Es ist ein wirklich toller Platz um die Stille und Natur zu genießen und ich ärgere mich bis heute ein Wenig, dass ich zu spät dort an kam und nicht so viel Zeiteit dort hatte. Aber vielleicht wären dann auch nur noch mehr Menschen dort gewesen, naja, man kann halt nicht alles haben 😀


Die Trolleken


Vom Trollskogen bin ich weiter zum nördlichsten Punkt der Insel gefahren und bin eine kurze Runde am Leuchtturm Långe Erik gegangen. Dieses Mal aber ohne die Hunde. Denn ich brauchte mal meine Ruhe! Die drei benötigen so viel Aufmerksamkeit, besonders an der Leine, dass man seine Umgebung gar nicht wirklich wahrnehmen kann. Und da ich meine Reise nicht nur blind an mir vorbeiziehen lassen möchte, müssen sie halt ab und an auch Mal im Auto bleiben. Tiama nehme ich dann meistens aber trotzdem mit. Sie ist ruhig, zuverlässig und benötigt auch hin und wieder Zweisamkeit mit mir.




Etwas nördlich von Borgholm verbrachten wir dann unsere letzte Nacht auf Öland, gingen am Morgen noch eine kleine Runde und da es stark zu Regnen begannn, fuhr ich nur am Schloss Borgholm vorbei und machte ein Bild aus dem trockenen Auto.
Darf ich vorstellen: meine Küche
(Ja, tatsächlich nervt es mittlerweile und ich hätte gern
wieder mehr Platz und die Möglichkeit beim Kochen zu stehen)



Lefka hat sich um das Toilettenpapier gekümmert, ich hatte eh zu viel davon dabei🙈





Wir hatten eine lange Fahrt vor uns und kamen Nähe Målilla an einem Traumplatz direkt an einem See an. Das ist Schweden! Dort kam dann auch Nadia wieder dazu und da es uns beiden so gut gefiel, blieben wir 3 Nächte, wanderten um den See, machten viele Bilder und genossen unsere wunderbares Leben.
An diesem See bewies Athina leider, dass sie definitiv ein Jagdhund ist. Sie fing sich einen Vogel im Wald, ließ sich von mir nicht stoppen und verschlang ihn bis auf die Kralle…
Soweit ich es mitbekommen habe war das ihr erster und letzter Fang - ich hoffe es zumindest sehr!
Mein Mückenschutz wenn das Spray nicht ausreicht😁




Man trifft immer wieder nette Reisende oder Urlauber

Nadia und ich fuhren dann weiter durch Småland, dem Zuhause von Astrid Lindgren und ihren wunderbaren Geschichten. Wir besuchten Bullerbü und schauten von Weitem auf Katthult, dem Zuhause von Michel.
Da die Häuser alle von Schweden bewohnt sind und diese wenigstens als Ausgleich für die vielen täglichen Besucher einen Eintritt verlangen, haben wir uns nur für die 4 Euro Parkgebühren bei Bullerbü entschieden, Katthult wäre teurer gewesen. Auch finde ich es irgendwie komisch, wenn man durch die Häusersiedlung von Anderen läuft und bei ihnen durch die Fenster gafft.

Bullerbü

Na, wem kommt's bekannt vor😋


Der Hof von Michel



Danach ging es gemeinsam mit meiner Reisebegleitung bei strömendem Regen nach Stockholm. Dort trafen wir einen Bekannten von mir wieder, den ich im Winter in Südspanien kennengelernt hatte. Er zeigte uns ein wenig Stockholm und gute Plätze um den 4-Beinern Auslauf zu ermöglichen. Wir hatten perfektes Sommerwetter und so verbrachten wir am 2. Tag nochmal ohne meinen Bekannten Zeit in der Innenstadt.
Das erste Schläfchen auf einem richtigen Bett in einer richtigen Wohnung









Wenn man die Drei unbeobachtet für 1,5h im Auto lässt😞
PS: Tiama musste das alles über sich ergehen lassen und konnte nicht eingreifen 



Von der Hauptstadt ging es wieder ins Landesinnere und das Wetter wurde wieder schlechter. Nadia und ich trennten uns, ich besuchte ein schwedisches Pärchen, die ich auch noch aus Spanien kannte.



Spaziergang mit meiner schwedischen Freundin
und ihren beiden Hunden

Für mein Rudel und mich ging es weiter nördlich nach Östersund. Ich war nun schon fast 3 Wochen unterwegs und hatte es gerade einmal bis zur Hälfte von Schweden geschafft.
Wenn ich nicht wieder das schlechte Wetter in Norwegen haben wollte, musste ich nun langsam aufs Gas treten.
Mein Sonnenkind auf der Dachterrasse


Sonnenuntergang bei Östersund gegen 23:00 Uhr
Nach einem sehr kurzen Stopp an einem Aussichtspunkt auf Östersund kamen wir zum Ristafallet, einem Wasserfall, der in Richtung norwegischer Grenze liegt. Dort habe ich mit den Hunden eine Runde gedreht bevor wieder der Regen einsetzte. Wenn man von Norden an den Wasserfall fährt, kann man ihn mit vielen hundert Anderen von einem Zaun aus anschauen. Wenn man jedoch von Süden kommt, ist man ganz allein, hat einen tollen Blick und kann am Fluss durch den Wald hinablaufen. Ich habe natürlich die einsame Variante gewählt 😋




Nach einer Nacht in den Bergen mit mindestens 20 wunderschönen riesigen Wohnmobilen ging es wieder ins Tal und noch näher an die Grenze. Ich wollte mit Rucksack, Proviant und Zelt eine 3-Tagestour entlang des Jämtland-Dreiecks machen. Nachdem ich alles gepackt hatte, lief ich los. Es war schon Nachmittag aber da es in dieser Region schon nicht mehr dunkel wurde, war der Startzeitpunkt egal. Nach nur wenigen Metern machte sich mein viel zu schwerer Rucksack bemerkbar, unendlich viele Mücken stürzten sich auf mich, es kamen unzählige Schweden entgegen, die hatten gerade alle Sommerurlaub, und die Hunde musste ich alle 4 an der Leine behalten.
Genau, mein Plan, drei Tage so unterwegs zu sein war schon nach wenigen Minuten zum Scheitern verurteilt. Meine Laune war am Boden und irgendwann beschloss ich, doch wieder umzudrehen. Am nächsten Tag sollte mein Einjähriges sein und das wollte ich glücklich verbringen und nicht abgekämpft auf einem völlig überlaufenen Wanderweg! Also machte ich eine Pause Nähe einem Schneefeld auf dem die Hunde toben durften, hatte ein nettes Gespräch mit einem finnischen Radfahrer und entschloss, zurück zum Auto zu gehen. Nach über 5h waren wir zurück und ich fuhr noch einige Stunden weiter in den Norden um gegen 23Uhr endlich einen schönen Schlafplatz zu finden - sogar relativ mückenfrei.



20. Juli 2019 - Ein Jahr unterwegs - 12 Monate auf 2qm Leben mit einem unendlich großen Garten - 365 Tage in denen so viel passiert ist, wir so unendlich viel gesehen haben, verschiedenste Menschen trafen die teilweise zu guten Freunden wurden oder einfach nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren, ich mich verändert und viele Tränen der Trauer und Freude vergossen habe.

❤Happy Dog - Happy Me❤

Ich glaube, ich kann Nie wieder zurück in den normalen Alltag…
Das hier ist mein Leben, mein Auto ist mein Zuhause, ich bin Frei und kann mich bewegen wie ich will, das macht mich Glücklich und ich werde alles dafür tun, nicht wieder komplett ins alte Leben zurück zu rutschen!!!

Meinen großen Tag haben ich dann etwas weiter an einem wunderschönen Platz verbracht. Die Sonne schien, es war warm, die Hunde konnten sich ohne Bedenken frei bewegen und ich saß lange und glücklich mit einem Dosenbier auf meinem Dach und genoss den Ausblick auf den See!

Großes Festessen zur Feier des Tages


Später kam dann spontan Nadia wieder mit zu mir und wir ließen den Tag gemeinsam auf dem Dach ausklingen und entschieden, hier noch eine weitere Nacht zu bleiben.
Da das Wetter fantastisch war, lagen wir nur in der Sonne, erzählten und lachten viel, trafen ein altes französisches Pärchen die uns Tipps für Norwegen gaben und machten nachts noch ein Lagerfeuer.

Wir fuhren weiter nördlich, nahmen auf dem Weg ein junges deutsches Pärchen per Anhalter ein Stück mit und fanden unseren Schlafplatz in der Nähe des Storforsens Naturreservates direkt am Fluss. Dort gab es am Abend und auch am nächsten Tag so viele Mücken wie ich es noch nirgends erlebt habe. Selbst wenn man binnen weniger Sekunden ins Auto sprang und die Tür schloss, hatte man über 10 dieser nervigen Tierchen im Auto. Bei aller Liebe, aber ich glaube egal wie sehr man Tiere liebt, warum es diese Viecher gibt werde ich wohl nie verstehen!
Um im Naturreservat alleine zu sein, standen Nadia und ich schon kurz nach 6 Uhr auf und waren dann eine Stunde später völlig alleine am Storforsens-Wasserfall, gingen eine Weile die kleinen Wege entlang und fuhren wieder zurück zum Schlafplatz.



Trotz vieler Mücken hielten wir uns dort den ganzen Tag noch auf und erreichten erst spät unseren Platz in der Nähe des Muddus-Nationalpark. Ich hatte geplant dort ein paar Stunden wandern zu gehen, was mir aber leider verwehrt blieb. Wegen der vielen wild lebenden Tiere sind, wie auch in manch anderen NP, Hunde leider komplett verboten und ohne Hunde stundenlang wandern gehen sehe ich etwas sinnfrei.

So fuhr ich dann direkt Richtung Gällivare. Da das Wetter wunderschön war hielt ich beim Aussichtspunkt auf den Harsprångs-Wasserfall und ging dort eine schöne Runde laufen. Da es nicht so überlaufen ist und die Besucher sich nur sehr kurz dort aufhalten, hatten wir eine sehr schöne Zeit dort.



Unser Schlafplatz lag auf einem Berg mit weiter Sicht. Es war unsere letzte Nacht in Schweden, am Abend kamen noch einige Rentiere vorbei und wir lagen schon so nördlich, dass es nachts nicht mehr dunkel wurde.
Nachts um 01:00 Uhr
Von dort ging es dann über Kiruna in Richtung Norwegen. Da die Fahrt lang war, machte ich noch einen Stopp Nähe der Grenze. Der Abisko- Nationalpark und die gesamte Grenzgegend sind wunderschön. Gern hätte ich dort noch ein paar Tage verbracht aber mein Wunsch Norwegen an diesem Tag noch zu erreichen war größer!😀

So sehe ich aus, wenn ich mit Leinen spazieren gehe^^